Horsemanship-Post N° 3 von Patrick Rüegg
«HORSEMANSHIP» Nr. 3
Oft gesagt, schwergetan! Die korrekte Peitschenhaltung und der gezielte Einsatz ist auch «Horsemanship».
Wie oft fuchtelt die Peitsche unliebsam beim Reiten umher. Nimmt «Mann» oder «Frau» es gar nicht wahr? Man hat ja alle Hände voll zu tun.....
Fachlich korrekt, ruht die Peitsche auf dem Oberschenkel und zeigt mit dem Peitschenspitz in Richtung Sprunggelenk des Pferdes.
Die Touchierstellen befinden sich entweder hinter der Schenkellage oder auf der Hinterhand. Niemals touchiere ich in der Flanke des Pferdes. An dieser Stelle ist die Pferdehaut besonders dünn und empfindlich.
Beim Gerteneinsatz hebe ich die Gerte mit dem Handgelenk vom Oberschenkel ab. Im Anschluss positioniere ich die Gerte auf die gewünschte Touchierstelle und erzeuge dabei einen Impuls aus dem Handgelenk auf meinen Oberschenkel.
Die Federkraft der Peitsche federt nun auf die gewünschte Stelle am Pferdeleib ab. Die fachlich korrekte Peitschenhilfe nimmt das Pferd im Maul nicht wahr. Daher achte ich darauf, dass meine Koordination der Hand sehr fein ist. Es macht keinen Sinn, wenn ich das Pferd mit der Gerte sensibilisiere und im gleichen Moment mit der Hand im Maul widerspreche.
Mit dem «Taktstock» wie die Gerte in der Reitersprache auch genannt wird, achte ich auf eine feine, sich nach Bedarf zunehmend steigernde Intensivität beim Einsatz. Auch der richtige Moment des Touchierens ist wichtig. Je nach Lektion am besten im Moment des gleichseitigen auffussenden Hinterbeines. Das schnelle Abfussen des Hinterbeines wird dadurch optimal angeregt.
Wir ihr seht, ist der korrekte Peitscheneinsatz wahres «Horsemanship». Schlagen mit der Peitsche hat ausgedient! Gefühlvolles touchieren in der richtigen Intensivität und mit gutem Timing ist angesagt und wird vom Pferd auch als Hilfe verstanden.
